Chronik der Bruderschaft

Nach alten Unterlagen unseres Kirchenarchivs entwickelte sich aus einer ursprünglichen Wehrgemeinschaft ein zweckgebundener freier Verband, aus diesem ging die Sebastianus Bruderschaft hervor. Erstmals wurde die Bruderschaft im Jahre 1480 urkundlich erwähnt. Zum Patron wurde der Heilige Sebastian erwählt.

1924 erfolgte die Neugründung der Schützenbruderschaft, deren Vereinsleben durch politische Wirren und dem 1. Weltkrieg völlig zum Erliegen gekommen war.

Bild: Die Schützenbruderschaft zwei Jahre nach der Wiedergründung in Jahre 1926. In der Bildmitte das Gründungsmitglied Jakob Dietrich sen. (mit Federbusch) zugl. damaliger Brudermeister.

Kaum neu gegründet, wurde durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges der Fortbestand der Schützenbruderschaft wiederum unterbrochen.

1950 Erste Baumaßnahmen am Schützenplatz "Am Damm"

1951 kam es zur Neugründung der heutigen St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1924  e.V.

1953 gründet Anton (Toni) Diel die Jungschützenabteilung und fungierte im Diözesanverband als Diözesan-Jungschützenmeister

 

Bild: Die Schützenbruderschaft im Jahre 1953, Schützenkönig S. Obresnik mit Königskette, Mitte zweite Reihe von vorne Brudermeister, Ehrenoberst Jakob Dietrich, im Vordergrund die ersten Jungschützen, von links Rudolf Moskob, Willi Friedhofen, Karl-Heinz Simon, Peter Thielen, Karl Heinz Mildenberger, Heinz Wald, Winfried Ackermann, Herbert Kalter.

1960 Erste Neugestaltung der Schiessanlage, Hallenbau und 40m Kleinkaliberstand. Errichtung der Toilettenanlage.

Bild: Die Bruderschaft im Jahre 1978, Schützenkönigspaar Horst und Uschi Löwe, Brudermeister Anton Diel,  Jungschützenprinz Helmut Nürnberg, Fähnrich Toni Linden

Anfang der 1980er Jahre Errichtung der Raumschießanlage mit 6 Luftgewehrständen und Clubraum, Ende der 1980er Jahre sehr umfangreiche Erweiterungen der Schützenhalle, der  Schießanlage um 25m Pistolenstände und 50m KK-Schießstände mit Scheibenzuganlagen.

 

Jugend 1989, v.l. Ronny, Oliver Gerolstein, Mirko Nemetz, Ralf Schüller, Joachim Hoffmann, Astrid Schoor (Reich) , Reiner Löwe, Frank Wirtz, Tanja Häring (Häring-Otto), Stefan Reif, Roger Theisen, Tanja Menzenbach (Jakob), Sandra Wirtz (Stolzenwald), Britta Löwe (Reif)

1991 wurde die alte Fahne durch eine neue ersetzt. Auf der Rückseite befinden sich die Symbole der Schützen und das Motto: Glaube - Sitte - Heimat

Eine Naturkatastrophe bringt die Bruderschaft an den Rand des Abgrundes:

Das Jahrhunderthochwasser 1993/1994 richtet einen Schaden in Höhe von 65.000 DM an. In Eigenarbeit wurde die Halle wieder renoviert und musste teilweise neu erbaut werden. Die Wiederherstellung der Anlage war einen ungekannte Mammutaufgabe in der sich zahlreiche Mitglieder und der damalige Vorstand unvergesslich verdienstvoll in das Gedächnis der Bruderschaft eingetragen haben.   

Heute unvorstellbar, sogar der Clubraum und der Luftgewehrstand im 1. Stock waren sehr stark betroffen, überall roch es nach ausgelaufenem Heizöl. Fast unser kompletter Hausrat war verloren.

Schießstände und Halle mit stärksten Zerstörungen, in dieser Zeit glaubten nur Wenige, dass unser Verein dies finanziell überstehen würde, denn die Last der zu diesem Zeitpunkt erst kürzlich  abgeschlossenen Erweiterungsbaumaßnahme (Pistolenstand, KK-Stände 50m u.a.) war gerade erst entstanden. 

Die über den Parkplatzdamm flutwellenartige einschießenden Wassermassen hatten neben einer Anhebung und starken Beschädigung der gesamten Dachkonstruktion auch ganze Wände einfach umgedrückt. Das Bild stammt vom Pistolenschießstand. Die an dieser Stelle heute wiederhergestellte jedoch unverputzte Mauer ist quasi ein Mahnmal dieser für uns einschlägigen Katastrohpe. Fotos: R. Theisen 1994

 

 

Bild: Die Bruderschaft im Jahr 1994, Präses Dechant Walter Bucher, Schützenkönigspaar Rudolf und Käthe Moskob, Brudermeister Karl-Ludwig Ehrlich (mit Federbusch, zugl. Diözesan-Schießmeister, später Ehrensenator des DV-Trier), Ehrenbrudermeister Toni Diel mit Schutterband, Bezirksbundesmeister Gerd Thielen mit Schulterband,  Jungschützenprinz Ferdinand Anheuser, Schülerprinz Andreas Bornheim, Fähnriche Roger Theisen und Frank Wirtz

 

Schützenausflug nach Heidelberg am 24.09.1989


1999 konnte die Bruderschaft ihr 75-jähriges Jubiläum feiern.

 

Bild: Die Schützenfamilie anlässlich eines Ausflugs nach Michelstadt 2008

Die Schützenbruderschaft ist Mitglied im  Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e. V. (BHDS). Dieser wurde am 27. Februar 1928 unter dem Namen Erzbruderschaft vom Heiligen Sebastianus gegründet. Er ist einer der größten Zusammenschlüsse von Schützenbruderschaften in Deutschland. Er umfasst ca. 1.300 Bruderschaften mit 250.000 aktiven Schützen und 600.000 Mitgliedern. 

Er versteht sich als Dachorganisation der deutschen katholischen Schützenbruderschaften.

Das Motto des Verbandes lautet „Für Glaube, Sitte und Heimat“.

Seit 2018 ist die Bruderschaft zudem Mitglied des Deutschen Sportbundes und unterstreicht damit auch nachaltig sportliche Zielsetzungen.

Zurzeit zählt unsere Schützenbruderschaft  91 Mitglieder.

Sehr erfolgreich nehmen unsere Mannschaften an den Wettkämpfen im Bezirk Mittelrhein / Untermosel teil in den Disziplinen Luftgewehr, Kleinkalibergewehr, Pistole und Ordonanzgewehr teil.

Jährliche Veranstaltungen sind der Königsball, das Ostereierschießen mit Vereinsmeisterschaft, das Schützenfest, die Rheindörfermeisterschaft (früher Dorfmeisterschaft) mit Bürgerkönigs- und Prinzenschießen sowie das Königsschiessen.